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Buch des Monats Februar 2023

Lügen und Diäten

Dieses Buch ist eine Zumutung. Diäten, Frauenfiguren und verständnislose Ehemänner?

Trotz des Themas aber habe ich nie so viele lobende Zeitungsrezensionen gelesen. Ja, manchmal lohnt es sich, müssen wir «messerscharf mit dem Patriarchat» abrechnen und eine «unerhörte Familientragödie» lesen. Das ist es, warum das Bücherlesen erfahrener, empathischer und klüger macht.

Vater, Mutter, Kind ist hier das kleine Personal in den 80er-Jahren. Aber es geht um das grosse Ganze: Die Frauen sind berufstätig, fas gleichberechtigt, aber dazu noch den Rollen in der Familie verpflichtet. Die Männer ernähren die Familie, aber ihre Frauen versorgen auch nach Feierabend.

Was uns die Autorin hier in autobiografischer und wechselnder Erzählweise als erlebendes Kind und reife Tochter lesen lässt, fährt ein und lässt nicht mehr los.

Die Disziplin, den Erfolg und Leistungsausweis, den der Vater im Job bringt, hätte er auch gern von seiner Frau zu Hause. Nicht, was die berufliche Entwicklung betrifft, sondern Figur und Aussehen sollen sich verbessern. Sie ist üppig gebaut, doch die Gesellschaft hat andere Ideale. Und der Ehemann einen Grund, sie für seine stockende Karriere verantwortlich zu machen: Diese «fette» Frau ist nicht vorzeigbar.

Haushalt, Kindererziehung, die Pflege der Grossmutter und dazu der Wille, über ihr eigenes selbst verdientes Geld zu verfügen, fordern die Mutter. Sie opfert sich auf, aber ein Opfer ist sie beileibe nicht – und das ist gut so und spannend.

Welches Ende nimmt diese Familie?

Ein unerhört guter Roman.


martina 
gelesen & empfohlen von
Martina Tonidandel
Leiterin Sortimentsbuchhandlung