«Wenn es Gott gab, hatte er diesmal einen Fehler begangen.»
In diesem famosen ersten Satz schwingt schon eine Menge Elend mit. Denn wenn selbst gottesfürchtige Fischer auf einer süditalienischen Insel Gott lästern, dann müssen die Probleme gross sein.
Die Thunfischfänger sind fassungslos angesichts der Geburt eines Mädchens, wo die Tonnaroti doch auf einen neuen starken Anführer gehofft hatten. Wer würde endlich der Nachfahre des alten Raìs werden, deren Familie schon über 400 Jahre für Netze voller Tuna sorgte? Soll denn ein Mädchen die Männer zur jährlichen Mattanza formieren, dem heiligen und blutigen Ritual des Abschlachtens der Thunfische, bei dem sich das Meer von ihrem Blut dunkelrot färbt?
Niemand aber hatte je gesagt, dass es keine Frau sein darf. Eleonora wächst an Ihren Aufgaben und funktioniert. Doch wenn Gott einen Lauf hat, kommt es noch schlimmer. Er schickt nicht nur sie auf die Insel, sondern auch Stadtmenschen mit Rucksäcken. Erben vom Festland und japanische Fischfangflotten, und alle haben vom wirklichen Fischfang keine Ahnung – und damit auch nicht vom Leben selbst und seinen Wundern.
«Die ersten Toten tauchen im Mai auf».
Noch so ein Satz und eine Zugabe vom Himmel vielleicht? So glaubhaft uns die Autorin durch die Lehrzeit der jungen Frau unter Männern führt, uns die Dorfgemeinschaft eindrucksvoll näherbringt und sogar fragwürdige Typen und sympathisch sind, so sehr leiden wir auch an den Widersprüchen unserer eigenen Existenz. Wir hätten vielleicht gern ein Thunfischsteak vom lokalen Fischer, würden auch in Flipflops das Inselleben erkunden und ungeniert die günstigen Fügungen des globalen Wandels geniessen.
Und dann fragen wir uns plötzlich bei der Lektüre, Herrgott nochmal, geht unsere Welt jetzt unter? Aber wenn der Untergang so leidenschaftlich realistisch erzählt wird, dann bitte diesen unbedingt noch vor dem eigenen Ruin lesen.
In diesem famosen ersten Satz schwingt schon eine Menge Elend mit. Denn wenn selbst gottesfürchtige Fischer auf einer süditalienischen Insel Gott lästern, dann müssen die Probleme gross sein.
Die Thunfischfänger sind fassungslos angesichts der Geburt eines Mädchens, wo die Tonnaroti doch auf einen neuen starken Anführer gehofft hatten. Wer würde endlich der Nachfahre des alten Raìs werden, deren Familie schon über 400 Jahre für Netze voller Tuna sorgte? Soll denn ein Mädchen die Männer zur jährlichen Mattanza formieren, dem heiligen und blutigen Ritual des Abschlachtens der Thunfische, bei dem sich das Meer von ihrem Blut dunkelrot färbt?
Niemand aber hatte je gesagt, dass es keine Frau sein darf. Eleonora wächst an Ihren Aufgaben und funktioniert. Doch wenn Gott einen Lauf hat, kommt es noch schlimmer. Er schickt nicht nur sie auf die Insel, sondern auch Stadtmenschen mit Rucksäcken. Erben vom Festland und japanische Fischfangflotten, und alle haben vom wirklichen Fischfang keine Ahnung – und damit auch nicht vom Leben selbst und seinen Wundern.
«Die ersten Toten tauchen im Mai auf».
Noch so ein Satz und eine Zugabe vom Himmel vielleicht? So glaubhaft uns die Autorin durch die Lehrzeit der jungen Frau unter Männern führt, uns die Dorfgemeinschaft eindrucksvoll näherbringt und sogar fragwürdige Typen und sympathisch sind, so sehr leiden wir auch an den Widersprüchen unserer eigenen Existenz. Wir hätten vielleicht gern ein Thunfischsteak vom lokalen Fischer, würden auch in Flipflops das Inselleben erkunden und ungeniert die günstigen Fügungen des globalen Wandels geniessen.
Und dann fragen wir uns plötzlich bei der Lektüre, Herrgott nochmal, geht unsere Welt jetzt unter? Aber wenn der Untergang so leidenschaftlich realistisch erzählt wird, dann bitte diesen unbedingt noch vor dem eigenen Ruin lesen.