An die Macht gekommen ist er wie alle Alleinherrscher, durch kluges Taktieren und Intrigieren. Doch ist er alles andere als die sture machthungrige Beschränktheit. Er ist der allseits Gebildete: seinen Rousseau und seinen Montesquieu, seinen Sade und seinen Montaigne hat er gelesen. Die Französische Revolution hat er studiert, und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung betrachtet er quasi als seine eigene Charta. Er will das ein für allemal Richtige für Staat, Gesellschaft und Familie, bis hin zum letzten Glied. Hier spricht er selbst, der Ewige Diktator. Er, der monoman Diktierende, ist auch der Reflektierende, und seine höllische Suada ist zugleich eine Reflexion über das Schreiben. So ist "Ich der Allmächtige" ein Roman des Kontinents Lateinamerika, seiner Leiden und tiefen Demütigungen, seiner fundamentalen Vermischungen, seiner tropischen Inbrunst von Leben und Tod.