Ich lese gerade...
Erstellt am09.10.2023
Wenn einer eine Katze hat, dann hat er was zu erzählen..
Nachfolgend zwei Beispiele aus dem neu überarbeiteten Buch des bekannten Verhaltensforschers:
Seit wir eine Katze haben, kenne ich die ausziehbare Leiter meiner Nachbarin, den Polizisten sowie einen Feuerwehrmann unseres Städtchens. Und seither steht auch eine Tanne weniger im Ort. Und das kam so: Nach drei Tagen des Vermissens hatten wir unsere Katze auf der Tanne der Nachbarin entdeckt. Minka traute sich nicht mehr aus dieser Höhe herunter, per Leiter gelang es nach vergeblichen Versuchen von mir und dem Polizisten schliesslich einem aufgebotenen Feuerwehrmann, unsere Katze mit einem gelungenen Wurf einer Decke zum Herunterkommen zu motivieren – und sie sprang, wie Katzen das so können, aus grosser Höhe auf ihre vier Pfoten. Wie schaffen Katzen das? Sie verfügen über einen sogenannten Regulierungseffekt. Bei einem Fall beginnt eine automatische Drehaktion durch den ganzen Körper. Kurz bevor die Katze den Boden berührt, spreizt sie alle vier Beine dem Boden entgegen und macht einen Buckel, um auf diese Weise die Heftigkeit des Aufpralls zu verringert (Die Tanne wurde übrigens später gefällt, aber nicht wegen unserer Katze, sondern wegen der jeweils herunterfallenden Zapfen, welche die Autodächer der naheliegenden Autogarage beschädigten…).
Eine meiner Töchter hat eine Kollegin, die Angst vor Katzen hat. Letzthin kam die Kollegin zu Besuch und ich bemerkte, wie unsere Katze sie von der Couch aus mit ihren Augen aufmerksam verfolgte und Interesse an ihr zeigte. Warum ausgerechnet an ihr, die Katzen nicht traut, fragte ich mich. Desmond Morris meint dazu folgendes: »Werden Katzen angestarrt bedeutet das für sie eine zumindest schwache Bedrohung. Derjenige, der Angst vor Katzen hat, schaut Katzen nicht an und genau das bewirkt, dass Katzen sich von dieser Person angezogen fühlen und eher ihre Nähe suchen.» Er rät Personen, die Angst vor Katzen haben, die Katze anzublicken und aufgeregte Bewegungen mit der Hand zu vollführen, dann verliert die Katze das Interesse an ihnen.
Desmond Morris versteht es, manche Fragen zum Verhalten der Katzen logisch zu erklären und bringt damit Licht ins Dunkel über das Verhalten unserer vierbeinigen Freunde.
