Lois Hechenblaikner fotografiert seit zwanzig Jahren die Fans der volkstümlichen Musikszene Österreichs und Südtirols. Dafür hat er weit mehr als einhundert Volksmusik-Feste und Open-Air-Konzerte besucht und an Fanwanderungen teilgenommen. Nicht den Musikern gilt sein Hauptaugenmerk, sondern den Menschen, die sich oft auf weite Reisen begeben und keinen Aufwand scheuen, um ihren Idolen nahe zu sein. Im Publikum der volkstümlichen Musikszene spiegelt sich eine soziale Flora, die der Soziologe Gerhard Schulze als »Harmoniemilieu« beschreibt: Die Sehnsucht nach einer heilen Welt wird zur stärksten und einzigen Triebkraft. Es geht um Geborgenheit und darum, zumindest für ein paar Stunden all den Problemen und Niederlagen des Lebens zu entkommen.In dieser Werkserie lässt Lois Hechenblaikner mit den Möglichkeiten der Großformatfotografie eine Typologie des Publikums der volkstümlichen Musikszene entstehen. Er dokumentiert Gesichtsausdrücke, Gestik und Kleidung der verschiedenen Protagonisten, fängt reichlich skurrile Momente ein, jedoch stets, ohne die Fotografierten zu verunglimpfen. In ihrem Detailreichtum machen die Fotografien Mentalitäten sichtbar und erzählen ganze Lebensläufe.For twenty years now Lois Hechenblaikner has been photographing the fans at Austrian folk music festivals. On his travels he has visited more than a hundred festivals, open-air concerts and fan gatherings. Hechenblaikner's particular passion is the people who undertake long journeys barring no expense, just to get that little bit closer to their idols. It's a phenomenon which sociologist Gerhard Schulze describes as Harmoniemilieu, where the desire for a perfect world becomes one's sole and strongest driving force-one longs for a feeling of security and above all the chance, be it only for a few hours, to leave all the problems of the world behind.
Hechenblaikner sees August Sander as an important role model for his work: both follow the motto "see, observe, think." In Volksmusik Hechenblaikner employs this approach as well as the possibilities of large-format photography to create a typology of the public at folk music festivals. With careful precision he documents the facial expressions, gestures and clothing of his various protagonists, revealing their mentalities and life stories.
