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Demokratieförderung vs. Politische Bildung?

Journal für politische Bildung 2/2019
E-BookPDFE-Book
Verkaufsrang102151inPädagogik
CHF15.00

Beschreibung

In den vergangenen Jahren sind Orte wie Clausnitz, Heidenau und Freital als Chiffren fur fremdenfeindliche Gewalt deutschlandweit und auch international bekannt geworden, ebenso wie bereits zuvor die PEGIDA-Hochburg Dresden. Zu gewalttatigen Ausschreitungen in Chemnitz kam es im Sommer 2018 nach einer Auseinandersetzung, bei der ein Deutsch-Kubaner durch Messerstiche todlich und zwei weitere schwer verletzt worden waren. Rechte und rechtsextreme Gruppen hatten aufgrund von Nachrichten zum Migrationshintergrund der mutmalichen Tater zu Demonstrationen aufgerufen. Im Internet wurden Falschinformationen verbreitet, wonach der Getotete eine deutsche Frau vor sexueller Belastigung durch Migranten beschutzt habe. In der Folge kam es zu auslanderfeindlichen und antisemitischen Ausschreitungen, organisierte Rechte und Neonazis griffen tatsachliche oder vermeintliche Migranten, Gegendemonstranten, Polizisten sowie Pressevertreter und unbeteiligte Passanten sowie ein judisches Restaurant an. In den folgenden Tagen und Wochen gab es zahlreiche Demonstrationen und Gegenproteste. Mobilisiert hatten die rechtspopulistische Burgerbewegung &quote;Pro Chemnitz&quote;, die neonazistischen Parteien NPD, &quote;Der III. Weg&quote; und &quote;Die Rechte&quote;, ebenso die Kameradschaftsszene, Hooligangruppen, PEGIDA und die Identitare Bewegung. Der Verfassungsschutz Berlin sprach von einem &quote;offenkundigen Schulterschluss&quote; von Rechtsextremisten mit der AfD. Zu einer handfesten Regierungskrise wurden die Ereignisse von Chemnitz durch die Causa Hans-Georg Maaen. Als erste Vertreterin der Bundesregierung besuchte Familienministerin Franziska Giffey die schsische Stadt. &quote;Sicherheit heit nicht nur gute Polizeiarbeit, sondern Sicherheit heit auch Prvention, heit Jugendarbeit, heit politische Bildung, heit Engagement und heit Zusammenstehen&quote;. Konkret wolle die Familienministerin deutlich mehr Geld fr politische Bildung bereitstellen. Einige Tage spter folgte im September 2018 die (erneute) Ankndigung eines Gesetzes zur Frderung der Demokratie. Dieses msse klar machen: &quote;Es ist auch die Aufgabe des Staates, die demokratische Bildung junger Menschen auf allen Ebenen zu organisieren&quote;. Das Programm &quote;Demokratie leben!&quote; sei hilfreich, aber man msse fragen, wie man von Modellprojekten zu einer strukturellen Frderung komme, so Giffey. Das Programm &quote;Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit&quote; des BMFSFJ startete im Januar 2015. Die Frdersumme fr das Jahr 2019 betrgt nach signifikantem Aufwuchs insgesamt 115,5 Millionen Euro. Zudem ist ebenfalls seit 2018 das beim BMI angesiedelte und mit 100 Millionen Euro hinterlegte &quote;Nationale Prventionsprogramm gegen islamischen Extremismus&quote; in Kraft. Im Mai 2018 hatte Giffey angekndigt, &quote;Demokratie leben!&quote; nach 2019 zu entfristen. Diese Programme sowie das angekndigte &quote;Demokratiefrdergesetz&quote; fhren laut Benedikt Widmaier, dem verantwortlichen Redakteur dieser Ausgabe des JOURNAL, zu einem signifikanten Strukturwandel der non-formalen politischen Bildung in Deutschland und zu einer frderpolitischen Schieflage zwischen den Strukturen der genannten &quote;neuen&quote; und der &quote;alten politischen Bildung&quote;, der mit den Frderungen der politischen Jugendbildung aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) sowie der politischen Erwachsenenbildung durch die Bundeszentrale fr politische Bildung (bpb) lediglich ca. 20 Millionen Euro zur Verfgung stehen. In dieser Ausgabe des JOURNAL wird der angesprochene Strukturwandel der politischen Bildung in verschiedenen Facetten diskutiert und eingeordnet.
Weitere Beschreibungen

Details

Weitere ISBN/GTIN9783734408519
ProduktartE-Book
EinbandE-Book
FormatPDF
Format HinweisWasserzeichen
Erscheinungsdatum05.07.2019
SpracheDeutsch
Dateigrösse4094 Kbytes
Artikel-Nr.9088793
KatalogVC
Datenquelle-Nr.3477417
WarengruppePädagogik
Weitere Details

Reihe

Über den/die AutorIn

Dr. Sabine Achour
ist Professorin für Politikdidaktik und politische Bildung am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin.

Dr. Susanne Braun-Bau
ist ausgebildete Fremdsprachen- und Deutschlehrerin mit Schwerpunkten in den Bereichen Bildung für nachhaltige Entwicklung, Verbraucherbildung, politische Bildung, Jugend- und Sozialpolitik.

David Brixius,
M.A., M.Ed., koordiniert aktuell das Projekt "Empowered by Democracy" für den AKSB und den Verband der Bildungszentren im ländlichen Raum (VBLR).

Thomas Gill
ist Leiter der Berliner Landeszentrale für politische Bildung.

Prof. em. Dr. Benno Hafeneger
lehrte und forscht an der Philipps-Universität Marburg zu "Jugend und außerschulischer Jugendbildung" und ist Mitglied der Journal-Redaktion.

Andrea Keller,
Dr. phil., ist Koordinatorin des Projekts "Religionssensible politische Bildungsarbeit" bei der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (AKSB). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Philosophie, Ethik, Religionen und politische Bildung.

Dr. Meron Mendel
ist Erziehungswissenschaftler und Historiker. Seit 2010 ist er Direktor der Bildungsstätte Anne Frank - Zentrum für politische Bildung und Beratung Hessen.

Annette Molter-Klein,
M.A., ist kommunale Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte im Saarpfalz-Kreis und betreut u.a. das "Netzwerk ehrenamtliche Flüchtlingshilfe". Sie ist Mitglied im Begleitausschuss der "Partnerschaft für Demokratie".

Fabian Müller,
M.Ed.B.A. 1.+2. Staatsexamen, ist pädagogisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter am Adolf-Bender-Zentrum in St. Wendel. Er betreut dort u.a. die Koordinierungs- und Fachstelle der "Partnerschaft für Demokratie" des Saarpfalz-Kreises.

Sabine Juliana Stockheim
ist Referentin bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Ihre Masterarbeit zum Thema "Strategien zur Steigerung der Wahlbeteiligung junger Erwachsener" führte die Politik- und Sozialwissenschaftlerin vor einigen Jahren zur politischen Kommunikation. Dabei lernte sie: Humor spielt eine wachsende Rolle. Die zweiteilige Veranstaltungsreihe zur Wirkung von Humor in der Politik(-vermittlung) ist im Rahmen ihres Volontariats bei der bpb entstanden.

Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker
ist seit 2008 Universitätsprofessor für Erziehungswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Sozialpädagogik und außerschulischen Bildung an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg.

Klaus Waldmann,
Dipl. Pädagoge, war Bundestutor der Ev. Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung und vormals Vorsitzender des bap. Gegenwärtig unterstützt er als Coach und Prozessbegleiter neue Akteure der politischen Bildung und ist Mitglied der JOURNAL-Redaktion.

Dr. Alexander Wohnig
ist akademischer Mitarbeiter an der Heidelberg School of Education (Universität und Pädagogische Hochschule Heidelberg). Seit Frühjahr 2017 ist er zudem Teil der erweiterten Journal-Redaktion.


Benedikt Widmaier
ist Direktor der Akademie "Haus am Maiberg" in Heppenheim und Mitglied der JOURNAL-Redaktion.