Rezension:
Einerseits schildert dieses Buch eine Mutter-Tochter-Beziehung, anderseits das Leben mit Parkinson. Da Elena, die Mutter von Rita an dieser Krankheit in fortgeschrittenem Stadium leidet, ist ihr gemeinsamer Lebensalltag alles andere als einfach. Sehr offen, und ohne zu Beschönigen wird beschrieben, wie körperlich anstrengend und psychisch belastend für beide das Leben ist und alles immer nur noch komplizierter wird. Den Tod ihrer Tochter, alle reden von Selbstmord, da sie erhängt im Glockenturm der Kirche aufgefunden wurde, will sie nicht wahrhaben. Da gibt es etwas zu klären, das Jahre zurückliegt. Damals haben sie einer schwangeren Frau geholfen Isabel. Auch sie hat auf andere Art eine schwierige Mutterschaft erlebt. Die Beschreibung, wie Elena nur mit Hilfe starker Medikamente diese Frau aufsuchen kann und das klärende Gespräch ihr hilft, Ritas Tod zu verarbeiten ist sehr beeindruckend.
Das Schicksal dieser Frauen wird in einer direkten, knappen Sprache, fast dramatisch, offen gelegt.
Annelis Figi