Das Buch zeigt Vielfalt, Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Wanderungsgeschehens in, aus und nach Europa. Es blickt nach "unten", in den Alltag des Migrationsgeschehens, in die Begegnung von Einheimischen und Fremden. Und es blickt nach "oben", auf die nationalen und internationalen Versuche, die als Gewinn erstrebten, als Verlust beklagten oder als Bedrohung dämonisierten Wanderungen zu beeinflussen.
Arbeitswanderungen und Wanderhandel im Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft, Unternehmerreisen, Ausbildungswanderungen und Industriespionage, überseeische Arbeitswanderungen, koloniale Siedlungswanderungen und der europäische Massenexodus in die Neue Welt des 19. und frühen 20. Jahrhunderts werden ebenso behandelt wie die Massenzwangswanderungen in den beiden Weltkriegen und danach, die Wanderungen der "Gastarbeiter" in Europa, Minderheitenwanderungen, neue Vertreibungen und "ethnische Säuberungen" im weiteren Verlauf des "Jahrhunderts der Flüchtlinge", das über di e Jahrtausendgrenze hinweg andauert. Am Ende steht die Auseinandersetzung mit dem neuen Feindbild der "illegalen Einwanderung" und mit dem organisierten Menschenschmuggel zwischen Migrationshilfe und organisiertem Verbrechen als Kehrseite der Abgrenzung der "Festung Europa" gegen unerwünschte Zuwanderungen von außen.