Mit seinem Nietzsche-Buch reiht sich Otto A. Böhmer keineswegs in die Reiheder traditionellen Festredner zum 100. Todestag von Nietzsche ein. Er bürstetdie Biographie des bedeutenden Philosophen gegen den Strich. Vom berühmtenTuriner Vorfall über Nietzsches Aufenthalt in psychiatrischen Anstaltenbis hin zu seinen komplizierten Beziehungen zu Mutter und Schwester bedientsich Böhmer zwar der historisch verbürgten Tatsachen, deutet sie aber literarischaus. Phantasie und Wirklichkeit verschwimmen, aus der Biographie wird einaberwitziger Roman, der vielleicht mehr Nietzsche-Wahrheit enthält alsmanche wissenschaftliche Abhandlung.