Im Untergrund oder unter falscher Identität, und in ständiger Angst vor Entdeckung haben Tausende jüdischer Kinder den Holocaust überlebt. Doch das Leben im Versteck wurde für viele zur traumatischen Erfahrung. Einsamkeit, Angst, Scham- und Schuldgefühle hinterließen nachhaltige Spuren in den kindlichen Seelen. Den Kriegsjahren im Versteck folgten Jahre im Verborgenen, der inneren Emigration, denn die Kinder stießen schnell auf eine Mauer von Unverständnis. "Du kannst Dich unmöglich erinnern, du warst doch noch ein Kind", hieß es da. Damit wurden ihre grauenvollen Erinnerungen abgetan, und die Kinder, von klein auf an Schweigen und Stillhalten gewöhnt, verstummten erneut. Der Psychotherapeut Andre Stein, der als verstecktes Kind überlebte, gibtmit zehn Lebensbildern diesen fast vergessenen Zeitzeugen des Holocaust nach fünfzig Jahren ihre Stimme zurück.