044 209 91 25 079 869 90 44
Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Der Warenkorb ist leer.
Kostenloser Versand möglich
Kostenloser Versand möglich
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Riskante Nähe

Sexuelle Gewalt in Institutionen als Herausforderung für die Heimerziehung
BuchKartoniert, Paperback
Verkaufsrang24512inPädagogik
CHF58.90

Beschreibung

Ausgangspunkt der Arbeit ist eine neue, mediale Thematisierung sexueller Gewalt durch pädagogische Fachkräfte seit 2010. Dieser wird zu Beginn der Arbeit als Gegenstand seine ambivalenten Folgen dargestellt. Zum einen entwickelte sich ein großes Potential für Prävention, Intervention und längst überfällige Aufarbeitung. Zum anderen kommt es zu einem gesellschaftlichen Generalverdacht gegen pädagogische Fachkräfte. Vor diesem Hintergrund stellt die Arbeit die Frage: Vor welchen Herausforderungen stehen pädagogische Fachkräfte der Heimerziehung angesichts des neuen, öffentlichen Diskurses über sexuelle Gewalt gegen Schutzbefohlene? Anhand von sechs Gruppendiskussionen mit Teams, aus der Heimerziehung, wird mittels der Dokumentarischen Methode rekonstruiert, dass die Fachkräfte sich im Zuge des öffentlichen Diskurses unter Generalverdacht gestellt fühlen. Empirisch kann gezeigt werden, dass das Thema sexuelle Gewalt durch diesen und fünf weitere Anlässe für die Fachkräfte relevant wird (Ausbildung, biografische Betroffenheit, institutionelle Bedingungen, Tatverdacht/Gewalttaten und kindliche Bedürfnisse nach Versorgung und Nähe). Der subjektiv wahrgenommene Generalverdacht geht für die Fachkräfte einher mit der Angst vor Repressalien gegen die eigene Person oder Kolleg_innen. Kindliche Bedürfnisse nach Nähe werden für die Fachkräfte vor dem Hintergrund zum Risiko. Gehen sie den Bedürfnissen fachlich angemessen nach, glauben sie Gefahr zu laufen, sexueller Gewalt bezichtigt zu werden. Sie stehen vor einem professionellen Dilemma und müssen den Schutz der eigenen Person gegen die Nähebedürfnisse der Kinder und Jugendlichen abwägen. Die Folge ist distanziert(ere)s und technokratisches Handeln, welches je nach konzeptioneller Perspektive unprofessionell und im Hinblick auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen verletzend sein kann. Um der Herausforderung zu begegnen, haben die Fachkräfte Bewältigungsstrategien entwickelt. Diese sind davon abhängig, (1) ob die Fachkräfte sich vorstellen können, dass eine_r ihrer Kolleg_innen sexuelle Gewalt verübt, (2) inwieweit sich Fachkräfte für ein Nähebedürfnis der Kinder und Jugendlichen verantwortlich fühlen (familienanalog vs. nicht familienanalog) und (3) wie sich der Umgang der Organisation mit der medialen Thematisierung darstellt. Als ein weiterer Ergebnisstrang kann in der Arbeit gezeigt werden, dass sexuelle Gewalt durch eigene Kolleg_innen nicht, bzw. nur sehr schwer vorstellbar ist. Diese "Undenkbarkeit" ist in die Sprache der Beforschten eingeschrieben. Die Arbeit zeigt, wie dieser fehlende Wahrnehmungshorizont das Handeln der Fachkräfte beeinflusst.
Dies ist ein Open-Access-Buch.
Weitere Beschreibungen

Details

ISBN/GTIN978-3-658-43048-1
ProduktartBuch
EinbandKartoniert, Paperback
Erscheinungsdatum28.10.2023
Auflage1. Aufl. 2024
Seiten424 Seiten
SpracheDeutsch
MasseBreite 148 mm, Höhe 210 mm, Dicke 23 mm
Gewicht545 g
Artikel-Nr.22083154
Verlagsartikel-Nr.89244198
KatalogBuchzentrum
Datenquelle-Nr.45374530
WarengruppePädagogik
Weitere Details

Reihe

Über den/die AutorIn

Die Autorin Meike Wittfeld ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Schule und Jugendhilfe an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen.

Weitere Produkte von Wittfeld, Meike