La Motta ist eine Privatalp im Puschlav, einem Südtal im Schweizer Kanton Graubünden. Sie liegt am Berninapass, der Puschlav mit dem Engadin und dem Veltlin verbindet. Helen und Toni Masüger haben diese Alp viele Jahrzehnte lang bewirtschaftet und währenddessen Geschichten, Begebenheiten, historische Tatsachen rund um La Motta gesammelt. Diese wiederum wurden von Tieni Masüger niedergeschrieben und ergänzt.
Entstanden ist ein faszinierendes Dokument, eine einzigartige Mischung aus Zeitgeschichte, privaten Erinnerungen, Schilderungen von Land und Leuten. Stück für Stück fügt der Autor in nicht-chronologischer Weise persönliche Erlebnisse, historische Fakten, Beschreibungen des Interieurs und des Arbeitslebens zu einem stimmigen Mosaik zusammen. Bei der Lektüre stellt sich das Gefühl ein, selbst auf der Alp zu sein. Von dort oben lässt man den Blick schweifen, wechselt immer wieder die Perspektive zwischen großem Panorama und kleinen Detail direkt vorm Auge.
Der Autor bezeichnet La Motta „als eine Art Kraftort und als einen Ort der Geborgenheit“. In jeder Zeile seiner präzisen und plastischen Darstellung wird eine Liebe zu diesem Ort, seinen Menschen, ihren Geschichten und Schicksalen spürbar, die ansteckend wirkt.
Die Geschichten sind zugleich Zeugnisse einer vergangenen Epoche. Diese bleibt in La Motta lebendig, weil die Alp nicht zum Heimatmuseum versteinert ist, sondern sich weiterentwickelt, indem sie das Alte bewahrt. Das Buch ist ein kostbarer Beitrag dazu.
