Rezension:
In ein idyllisches Dorf auf dem Land in Kanada zieht eines Tages eine exzentrische Frau mit ihrem Mann und ihrer 14jährigen Tochter. CC so wird diese Frau gerufen - tritt als neurotisch egoistische, eitle und selbstgerechte Figur in das beschauliche Leben in Three Pines, wie das Dorf heisst. Sie geht mit ihren Mitmenschen um wie mit Wegwerfware, insbesondere auch mit ihrer Tochter, die sie verachtet, weil Crie die Tochter - dick und unansehnlich ist. Die Bewohner in Three Pines können natürlich nichts mit diesem Neuzuzug anfangen, einige beginnen schon bald, CC aus mehr oder weniger gutem Grund zu hassen. Während des alljährlich auf dem zugefrorenen Dorfweiher stattfindenden Curlingturniers wird CC auf spezielle Weise umgebracht. Im Visier der Polizei stehen 4 ältere Bewohnerinnen Three Pines, Freundinnen seit langem, die alle eben gar nichts mit CC anfangen konnten. Die unterschiedlichen Charaktere des Dorfes werden schön entwickelt, das Verbrechen an sich bleibt unwichtig. Ein Krimi alter Schule, in der Tradition von Agatha Christie oder Patricia Highsmith. Einer für Leser, der Krimis mag, sich aber mehr für die Figuren als für blutige Verbrechenstaten interessiert. Stellt keine hohen Ansprüche bezüglich Sprache oder Handlungsmuster.
Sabine Aebli