Rezension:
Ronit, eine junge erfolgreiche Investmentbankerin, lebt als Single mit wechselnden Beziehungen in New York.
Als sie die Nachricht erreicht, dass ihr Vater, ein anerkannter Jüdischer Rabbi gestorben sei, beschliesst Ronit nach langen Jahren der Abwesenheit nach Hedon, einem jüdisch-orthodoxen Stadtteil in London zurückzukehren.
Zurück in Hedon taucht man als Leser in eine andre Welt ein, der Welt der strenggläubigen Juden, mit all ihren für uns fremden und zugleich auch faszinierenden Ritualen.
Ronit der rebellischen Tochter des verstorbenen Rabbi wird mit Misstrauen begegnet. Sie selber lässt ihre Kindheit nochmals Revue passieren, während sie im Hause ihres Vaters nach den Kerzenständern ihrer Mutter sucht, die gestorben war, als sie vier Jahre alt war.
Auch begegnet sie ihrer ehemaligen Jugendfreundin und ersten Liebe Esther, die inzwischen mit Ronits Cousin David verheiratet ist.
Das Leben dieser zwei Frauen, die schlussendlich zwei ganz verschiedene Wege gegangen sind, wird parallel beschrieben.
Originell und mit Witz erzählte Geschichte einer Frau, die den Weg des Ungehorsams gewählt hat, was sie verloren, aber auch was sie gewonnen hat, mit ihrem Entschluss, dieser streng reglementieren Welt den Rücken zu kehren.
Die Autorin lebt selber in Hedon.
Yvonne Menzi
