Die Erinnerungen Marina Tarkowskajas gewähren erstmals einen Einblick in die persönliche Welt des Filmemachers Andrej Tarkowski, nennen bisher unbekannte Fakten, prägende Ereignisse und wichtige Einzelheiten, die später zu Themen und Symbolen in seinen Filmen werden.
In kurzen Episoden - Splittern des Alltäglichen - erzählt Marina Tarkowskaja von einer Kindheit im Moskau der Vorkriegsjahre als Tochter des bekannten Dichters Arseni, von der Trennung von ihrem geliebten Vater und den Entbehrungen derKriegsjahre, die die Familie in den Moskauer Vororten verbringt, sowie den nicht weniger schweren Nachkriegsjahren. Sie beleuchtet die Jugend ihrer Eltern, die beide Literatur studiert haben. Aber nur dem Vater ist der literarische Ruhm beschieden, die Mutter gibt ihre Ambitionen für ihren Mann und die Kinder auf. Sie spricht von dem schwierigen Verhältnis zwischen Mutter und Sohn, dem späteren Filmemacher, der schon früh eigene Wege geht. Nicht zuletzt erfährt man etwas über Andrej Tarkowskis weitere Lebensgeschichte: größte Schwierigkeiten und Schikanen seitens der Filmbürokratie, aber hohe Anerkennung im westlichen Ausland, Emigration, früher Tod.
Stück für Stück setzt Marina Tarkowskaja den Spiegel zusammen, der das Leben der Familie reflektiert und folgt damit der Montagetechnik des berühmtesten Films ihres Bruders, Der Spiegel.
Marina Tarkowskaja versucht in ihrem Buch eine Annäherung an ihre außergewöhnliche, aber dennoch für das Russland des zwanzigsten Jahrhunderts typische Familiengeschichte.