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Buch des Monats Juli 2020

Das Wasser steigt.

Das Wasser steigt: Eine Familie in Südtirol gefangen zwischen zwei Sprachen, zwischen Mussolini und Hitler, Flucht und Bleiben, familiären Verlust und verlorenem Besitz. Die Geschichte des untergegangenen Dorfes Graun im Reschensee wie sie noch nie erzählt wurde...

Der geflutete Kirchturm von Graun im Südtirol scheint auf dem Reschensee zu schwimmen und zieht die Blicke unter Wasser, um seine Geheimnisse zu ergründen. Welche brutale Geschichte sich hinter diesem Bild verbirgt, schildert der italienische Autor Marco Balzano. Berührend erzählt er von der jungen Lehrerin Trina und ihrem Leben zwischen zwei Sprachen, Mussolini und Hitler, Flucht und Heimkehr, familiärem Verlust und verlorenem Besitz.

Was sich in den Dreissiger- und Vierzigerjahren nahe der Schweizer Grenze in jenen Südtiroler Dörfern am Fluss Etsch abspielte, wurde so persönlich noch nicht erzählt. Dieser Roman bringt uns das Bangen, Leiden und Hoffen der Bevölkerung, aber auch die Ohnmacht, Wut und Trauer einer Gemeinschaft nahe, die von politisch-ökonomischen Interessen überrollt und zur Verzweiflung getrieben wird. Die Regierung ist die eines anderen Landes, die Söhne werden Kanonenfutter, die Energieriesen «Montecatini» sind die Freibeuter der Berge und der Papst für die Vinschgauer auch nur ein ferner, nichts sagender Schatten in Rom.

«Hier weiss man überhaupt nicht mehr, mit wem man sich anlegen soll», sagt eine Freundin zu Trina. «Eines Tages kommt es so weit, dass man jemanden umbringen muss, wenn man seine Würde wahren will», sagt Trinas Ehemann, als er von Entschädigungen und einem Gesetz zur Zwangsenteignung hört. Die Geschichte hat ihr Dorf untergehen lassen. Ihre Stimmen sind mit diesem Buch eindrücklich festgehalten. Nun hört man sie, wenn man am Ufer des Reschensees steht.