'Hammerklavier' gleicht einer Sonate, und fast musikalisch strukturiert beschreiben die einzelnen Abschnitte einen Bogen, von ihrem Vater zu der Autorin hin: Eine Kammermusik mit kurzen Monologen, großen Arien, Duetten, Terzetten, mit plötzlichen Wechseln aus dem nachdenklichen Adagio ins amüsante Scherzo. Es sind sehr feine, wunderbar hintergründige Geschichten einer klugen Erzählerin, die sich an keiner Stelle des Textes vordrängt, aber stets im Hintergrund mitschwingt. Yasmina Reza verfügt über die Gabe, ihr persönliches Leben, alltägliche Begebenheiten und die stillen Momente des Glücks - eben jene heiteren Augenblicke von unbegründetem Optimismus - so einzufangen, daß sich jeder Leser darin wiederfindet.