"Dachau ist somit völlig judenfrei! meldete der Bürgermeister der Stadt am 20. Januar 1939 an den Kreisleiter der NSDAP. Ein Zynismus, der ihm selbst vielleicht nicht bewusst war. Denn in Wahrheit lebten zu dieser Zeit in Dachau mehr Juden als je zuvor.
Über 10.000 waren nach der Progromnacht vom 9. November 1938 in das Konzentrationslager verschleppt worden. Ihr eigenes "Judenproblem" löste die Stadt Dachau in aller Stille: 15 Bürger wurden in der Nacht zum 9. November gezwungen, die Stadt "vor Sonnenaufgang" zu verlassen. Hier wird ihre Geschichte erzählt: Wer sie waren, wie sie nach Dachau kamen, wie sie überlebten - oder starben.