044 209 91 25 079 869 90 44
Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Der Warenkorb ist leer.
Kostenloser Versand möglich
Kostenloser Versand möglich
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.
Parasiten
ISBN/GTIN

Parasiten

Ein Sachbuch
BuchGebunden
Verkaufsrang406227inGeschichte

Beschreibung

Der erste Parasit war ein Priester, gewählt in der attischen Demokratie, um die Götter zu ehren. Um 350 v. Chr. purzelte er in die griechische Komödie. Vom armen Mitesser am Tisch der Reichen wurde er zum wortgewandten Makler im Dienst des Bürgers. Lukian entwarf einen Parasiten, der Künstler sein wollte, Philosoph, Dichter, Kriegsheld - alles, bloß kein armer Teufel. Über tausend Jahre später wurde der Parasit in Europa zum Begriff. Rabelais mochte ihn, Luther nicht. Dann nahm sich die Aufklärung seiner an und erhob ihn zum biologischen Modell. 1720 bestimmte Micheli in Florenz die Sommerwurz als "parasitische Pflanze". Seine Definition gilt bis heute. Der Abbé Grégoire bezeichnete dann 1789 auch die Juden als "parasitische Pflanzen". 1895 unterhielt allein Preußen eine Armee von 27.089 Trichinenbeschauern. 1920 rief Trotzki alle Schaffenden zum Kampf gegen jene Parasiten auf, die "die Spekulation der Arbeit vorziehen". Ein paar Jahre später entwickelte Hitler in "Mein Kampf" d ie zentrale These, der Jude sei "ein Parasit im Körper anderer Völker" und griff zur Blausäure. 1964 wurde der Dichter Jossif Brodski als Parasit zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. 1980 definierten Orgel und Crick die DNA als "the ultimate parasite". Seither streiten die Genforscher. Die einen schreiben diesen "Parasiten" eine entscheidende Rolle zu, andere, wie Daniel Voytas, nennen sie "Müll" oder "Amokläufer". Ulrich Enzensbergers Buch handelt von der fatalen Rolle einer jahrtausendealten Idee, die immerzu zwischen Natur und Gesellschaft, Biologie und Politik hin- und herpendelt und auf ihrem Zickzackweg oft genug zur Zwangsvorstellung geworden ist. Sein Text ist spannend, komisch und beklemmend. Er erhebt den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, kommt aber ohne Fußnoten aus. Dafür sorgt der Autor für Bilder, Auszüge aus verschollenen Quellen, für ein Literaturverzeichnis und ein Register.
Weitere Beschreibungen

Details

ISBN/GTIN978-3-8218-4501-2
ProduktartBuch
EinbandGebunden
VerlagEichborn
Reihen-Nr.198
SpracheDeutsch
Gewicht490 g
Artikel-Nr.1564109
KatalogZeitfracht
Datenquelle-Nr.003390642
WarengruppeGeschichte
Weitere Details

Reihe

Über den/die AutorIn

Ulrich Enzensberger, geboren 1944, lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Sachbuch-Veröffentlichungen.

Weitere Produkte von Enzensberger, Ulrich