Schopenhauers Werk ist als eine der letzten Systemphilosophien der Versuch, die Welt nicht nur in Teilaspekten, sondern als ganze zu verstehen. Die Welt bietet sich uns aber dar als voller Leid: voll enttäuschter Hoffnungen und verzehrender Sehnsüchte, mit Schmerzen, Verlust, Trauer, Grausamkeit und dem unvermeidlichsten aller Übel, dem Tod. So wie sich die Welt darstellt, ist sie ein miralisches Skandalon. Doch wir müssen tiefer blicken, um den Sinn des Leidens zu erkennen und ihm schließlich zu entkommen. Michael Hauskeller zeigt in seiner kritischen Redonstruktion von Schopenhauers Philosophie nicht nur, wie sehr diese von Anfang an von ethischen Fragestellungen durchdrungen und beherrscht wird, sondern auch, wie sich die von Schopenhauer entwickelte Ethik der Erfahrung - trotz mancher Widersprüche und Aporien - für die gegenwärtige Ethik-Diskussion fruchtbar machen lässt.