Im Jahre 1910 verglich Gabor Nobl in seinem in Wien erschienenen Buch Der variköse Symptomenkomplex die Ulcus cruris-Patienten mit Staatenlosen, die auf der Suche nach Heilung von Praxis zu Praxis zogen und verwies damit auf die große sozialmedizinische und ökonomische Bedeutung der sehr häufig vorkommenden Venenerkrankungen. Zwar hat sich dieser Zustand bis heute durch entscheidende Fortschritte auf diagnostischem und therapeutischem Gebiet verbessert. Aber noch lassen sich viele Ärzte mehr von den eindrucksvollen dermatologischen Veränderungen in der Behandlung leiten und berücksichtigen nur wenig die pathophysiologischen Abläufe dieser schwerwiegenden Krankheitsbilder. Damit sind häufige Rezidive, ein weiteres Fortschreiten und ein oft jahrelanger Krankheitsverlauf verbunden. Der enorme Wissenszuwachs hat mit der neuen Bereichsbezeichnung ""Phlebologie eine berufspolitische Anerkennung erfahren. Das vorliegende Buch wird helfen, die interdisziplinären Ansätze dieses Spezialgebietes zu überblicken und zu vertiefen. Es vermittelt dem Arzt jedoch auch konkrete Leitlinien bei der medikamentösen, konventionellen und chirurgischen Differentialtherapie.